Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat kritisch auf Pläne der Bundesregierung reagiert, Abtreibung zum verbindlichen Teil des Medizinstudiums zu machen. “Es ist der Gewissensentscheidung von Ärzten anvertraut, ob sie sich in diesem Feld engagieren oder nicht”, sagte Bätzing am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Wiesbaden. “Ärzte haben Leben zu schützen.”
Die Bischofskonferenz habe sich in Wiesbaden nicht mit dem Thema befasst, aber: “Dazu würden wir uns sicher, wenn es eine Gesetzesvorlage wird, sehr entschieden äußern.”
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche auf eine Kleine Anfrage im Bundestag erklärt, mit der derzeit laufenden Reform der Approbationsordnung für Ärzte solle der sogenannte Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin für Medizinstudierende verbindlich werden. Er sehe vor, dass medizinische, rechtliche und ethische Aspekte des Schwangerschaftsabbruchs Gegenstand des klinischen Prüfungsstoffs in allen drei Abschnitten der ärztlichen Prüfung sein könnten. Bisher sind Schwangerschaftsabbrüche Teil der Facharztausbildung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.