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Bischof Bätzing: Die Auferstehung ist ein großes Wunder

Gott trete durch aufrüttelnde Einsichten oder herausfordernde Lebensumstände in das Leben von Menschen, also eher durch Ungewöhnliches statt im Gewohnten, so Bischof Bätzing. Die Auferstehung nannte er ein großes Wunder.

Die Osterbotschaft will die Menschen nach den Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing aufrütteln und “vom Hocker reißen”. Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten sei nicht mit der Logik der menschlichen Erfahrung zu begründen, sondern ein “Einfall” Gottes – “zu vergleichen nur mit seinem ersten wunderbaren Einfall, als er aus Nichts eine ganze Welt erschuf”, sagte Bätzing in seiner Predigt am Ostersonntag. Dies sei ein “großes Wunder”, das man “lesen lernen” müsse, betonte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

“Ostern will uns in Gang bringen”, sagte Bätzing und wandte sich direkt an die einzelnen Gottesdienstteilnehmer: “Wenn Du den lebendigen Christus suchst, achte auf das, was Dir ‘anstößig’ im wahrsten Sinn des Wortes erscheint, was Dir widerständig vorkommt und Dich zum Nachdenken bewegt.” Christus trete eher “im ungewohnt Neuen” auf die Lebensbahn eines Menschen als in der Gewohnheit. “Eher im ehrlichen Einspruch eines Freundes, einer Freundin, als in beruhigender Bestätigung; eher durch Verunsicherung als in Gewissheiten”, die man nie hinterfrage.

Gott könne durch ungewöhnliche Gedanken, aufrüttelnde Einsichten, herausfordernde Lebensumstände oder auch “kantige Zeitgenossen” in das Leben von Menschen treten. “Der auferstandene Christus bevorzugt es, Dich ‘vom Hocker zu reißen’, darum vertraue auch darauf, dass er Dich in Krisenzeiten, Brüchen und Konflikten nicht im Stich lässt, sondern durch sie hindurch zu größerem Gottvertrauen und tieferer Lebensweisheit führen will”, sagte Bätzing.

Dass Liebe und Gewaltlosigkeit am Ende siegen, sei zwar “angesichts der besorgniserregenden Zustände tagein tagaus wahrhaftig schwer zu glauben”, räumte Bätzing ein. “Um dahin zu kommen, braucht es einen langen Lernweg”, so der 62-jährige Bischofskonferenz-Vorsitzende. Mit Jesus sei jedoch “der Anfang einer neuen Welt voll Lebendigkeit” gemacht, die auch Gewalt und Hass nicht mehr niederringen könnten. Es sei “eine neue Welt, in der Wahrheit und Güte groß werden können und Bosheit und Verbrechen eingehen wie Unkraut”.