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Bischöfin: Zerstörung der Gedenkstätte ist Angriff auf Gesellschaft

Nach der Zerstörung einer Gedenkstätte für Sinti und Roma in Flensburg äußert sich Bischöfin Nora Steen erschüttert. „Dieser Akt ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft, unsere Werte und das, woran wir fest glauben: die uneingeschränkte Würde jedes einzelnen Menschen“, sagte die Bischöfin für den Sprengel Schleswig und Holstein laut Mitteilung vom Freitag. Steen verurteilt die Tat in Flensburg scharf: „Stigmatisiert, verachtet, drangsaliert – das ist das Schicksal der Sinti und Roma in Europa. Auch heute noch bestehen Vorurteile fort, die zur sozialen Ausgrenzung führen.“

Die Gedenkstätte erinnert an die 1935 am Steinfelder Weg zwangsumgesiedelten und 1940 deportierten Sinti und Roma aus Flensburg und Umgebung. In der Nacht von Dienstag (28. Mai) auf Mittwoch haben Unbekannte das Mahnmal beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Die Tat habe sich ersten Erkenntnissen zufolge zwischen 20 Uhr und 8 Uhr ereignet. Die Polizei Flensburg sucht Zeugen. Ein politisch motivierter Tathintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.