Erst Pastor, dann Präsident: Bischöfin Fehrs gratuliert Joachim Gauck zum 85. Geburtstag. Sein Engagement für Freiheit hält sie weiter für bedeutend – gerade in Zeiten der Polarisierung.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat Altbundespräsident Joachim Gauck zu seinem 85. Geburtstag gewürdigt. “Ihr Einsatz für Freiheit und eine starke, wehrhafte Demokratie, für die Einheit unseres Landes nach der Wiedervereinigung, knüpfte an Ihr mutiges Engagement zu DDR-Zeiten an”, schreibt Fehrs laut einer EKD-Mitteilung von Donnerstag in einem Glückwunschbrief. “Ihr Bestreben, Brücken zu bauen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen, ist in einer Zeit, in der sich politische Fronten verhärten und Gespräche teils unmöglich erscheinen, noch bedeutsamer geworden”, so die Hamburger Bischöfin.
Gauck wird am Freitag 85 Jahre alt. Er war von 2012 bis 2017 der elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Bis zur Wende hatte der gebürtige Rostocker viele Jahre als Pastor in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs gearbeitet. 1989 gehörte er zu den Mitinitiatoren des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur. Nach der Deutschen Einheit wurde er Beauftragter für die Stasi-Unterlagen-Behörde – im Volksmund auch “Gauck-Behörde” genannt.
Auch im Ruhestand suche Gauck immer wieder den Austausch mit den Kirchen und lasse in öffentlichen Äußerungen seinen Glauben durchscheinen, so Fehrs. “Ihre Anregungen und Diskussionsbeiträge, die Sie als Gast bei Tagungen und Konferenzen der Kirche und anderer Veranstalter beisteuern, sind uns immer sehr willkommen.”