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Bischöfe sprechen über Folgen der Bundestagswahl und der Weltsynode

Zwei Wochen nach der Bundestagswahl beraten die deutschen katholischen Bischöfe über die künftige Zusammenarbeit mit Parteien. Was nicht auf der Tagesordnung steht, aber für viel Gesprächsstoff sorgt: die Lage in Rom.

Überschattet von der schweren Erkrankung des Papstes in Rom kommen die katholischen Bischöfe in Deutschland heute (Montag) im Kloster Steinfeld (Nordrhein-Westfalen) zu Beratungen zusammen. Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung geht es um Konsequenzen aus der Weltsynode in Rom im vergangenen Oktober in Rom und aus der Bundestagswahl vor zwei Wochen.

Welche Folgen die schwere Atemwegserkrankung des Papstes hat, ist kein offizielles Thema des viertägigen Treffens. Aber weil Franziskus mehrere akute Atemkrisen hatte und seit mehr als drei Wochen in der römischen Gemelli-Klinik liegt, wird weltweit spekuliert, ob und wann der 88-Jährige seine Arbeit im Vatikan wieder aufnehmen kann.

Die rund 60 Bischöfe und Weihbischöfe aus den 27 deutschen Bistümern befassen sich auch mit der politischen Lage in Syrien. Der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, wird als Gast erwartet. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind in den vergangenen Tagen mehr als 1.000 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad und Sicherheitskräften der neuen Regierung getötet worden. Am Wochenende sorgten Berichte über Massaker von islamistischen Miliz-Angehörigen an der alawitischen Minderheit international für Entsetzen.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kann krankheitsbedingt nicht an der Vollversammlung in der Eifel teilnehmen. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass er sich am Arm verletzt hat und operiert werden muss.

Auch der bisherige Bischof von Münster, Felix Genn, fährt nicht zur Vollversammlung. Am Donnerstag hatte er mit seinem 75. Geburtstag die vorgesehene Altersgrenze für Bischöfe erreicht. Am Sonntag nahm Papst Franziskus vom Krankenhaus aus Genns Rücktrittsangebot an.