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Bischöfe erschüttert über Lage an Berliner Ankunftszentrum

Der evangelische Bischof Christian Stäblein und der katholische Erzbischof Heiner Koch haben sich ein Bild von der Situation im Ankunftszentrum Tegel gemacht. Die Lage sei bedrückend.

Blick in die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Flughafen Tegel. Für die Kinder gibt es Schaukeln
Blick in die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Flughafen Tegel. Für die Kinder gibt es SchaukelnImago / Sabine Gudath

Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein sind erschüttert über die Situation der im Ankunftszentrum Tegel untergebrachten Geflüchteten. “Besonders bedrückend empfinde ich die Berichte von Eltern, deren Kinder seit Monaten in diesen beengten Verhältnissen leben müssen”, sagte Erzbischof Koch in Berlin. Ein strukturierter Zugang zu Bildungs- und Betreuungsangeboten sei schwer möglich. “Hier sehe ich den größten Bedarf an Verbesserung, wir dürfen den Kindern nicht ihre Zukunft verbauen.”

Ankunftszentrum Tegel: Traumatisierte Kinder und Erwachsene

Bischof Stäblein zeigte sich besorgt über die seelische Verfassung der Menschen im Zentrum: “Traumatisierte Kinder und Erwachsene benötigen dringend mehr Unterstützung, damit sie nach Flucht und Entwurzelung wieder Hoffnung und Stabilität finden können.” Im Gespräch mit Betroffenen und Mitarbeitenden sei deutlich geworden, vor welch großen Herausforderungen die Menschen und die Verantwortlichen des Zentrums stünden.

Das Ankunftszentrum wurde unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf dem Gelände des früheren Berliner Flughafens errichtet. Es gilt als das größte Geflüchtetenlager in Deutschland. Viele Geflüchtete leben dort seit vielen Monaten unter schlechten Bedingungen.