In der beruflichen Bildung sollte nach Überzeugung von Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) stärker auf digitalen Unterricht gesetzt werden. Lernen per Distanzunterricht könne den Zugang zu Bildung erleichtern und die Inklusion fördern, erklärte Freiberg am Montag in Wittenberge: „Die Weiterentwicklung digitaler Beschulungskonzepte ist zwingend notwendig.“ Anlass war der Besuch eines neuen Projekts zur digitalen Bildung an einem Oberstufenzentrum in der Stadt.
Das Projekt diene der Erprobung geeigneter Beschulungskonzepte, um attraktive und zukunftsfeste Bildungsangebote in allen Regionen des Flächenlandes Brandenburg zu ermöglichen und zugleich digitale Kompetenzen praxisnah zu vermitteln, hieß es. Der Schulversuch „Distanzunterricht in der Berufsschule“ läuft den Angaben zufolge in gastronomischen Ausbildungsberufen.
Dort werden den Angaben zufolge zwei Möglichkeiten des digitalgestützten Unterrichts erprobt: Im synchronen Distanzunterricht werden Unterrichtseinheiten standortübergreifend live übertragen. Die in die Berufsschulen zugeschaltete Lehrkraft ist dabei auf dem Smartboard sichtbar und kann auf Fragen und Kommentare eingehen. Es können gleichzeitig Gruppen von Berufsschulen aus unterschiedlichen Regionen teilnehmen. Beim asynchronen Distanzunterricht können Schülerinnen und Schüler Unterrichtseinheiten selbstständig absolvieren.
Das Oberstufenzentrum in Wittenberge hat die erforderliche Technik den Angaben zufolge als erste beteiligte Schule seit Mai im Einsatz. Dort betreuen 72 Lehrkräfte mehr als 1.270 Jugendliche.