Eigentlich sollte das Kind konzentriert an den Hausaufgaben sitzen, aber aus 20 Minuten Tiktok-Schauen sind schon 40 geworden. Was lässt sich da tun? Die Bildungsminister wollen Regeln, aber auch Prävention.
Die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz fordert klare Regeln für den Umgang mit Sozialen Medien an Schulen. “Medienkompetenz ist kein Luxus, sondern Teil des Bildungsauftrags”, sagte Simone Oldenburg (Die Linke) am Donnerstag in Berlin. Man brauche klare Regeln, aber vor allem auch pädagogische Konzepte, die Kinder stark machten. “Schule ist der Ort, an dem Prävention beginnt”, erklärte Oldenburg, zugleich Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern.
“Kinder und Jugendliche unterscheiden heute nicht mehr zwischen digitalen und analogen Welten”, erklärte die Vertreterin der SPD-geführten Länder, die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Deutschland brauche ein Bildungssystem, das Teilhabe und Mitbestimmung, Medienkompetenz, Gesundheit und Demokratiebildung miteinander verbinde.
Die Vertreterin der CDU-geführten Länder, NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller, sagte: “Medienkompetenz gehört heute zur Grundbildung.” Man setze unter anderem auf klare Rahmenvorgaben und eine Schulkultur, die Kinder schütze und stärke.
Die Bildungsministerkonferenz tauschte sich am Donnerstag mit der Gesundheitsministerkonferenz, der Bundesärztekammer und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung über den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen aus. Dabei ging es insbesondere um die Nutzung von Smartphones und Sozialen Netzwerken. Die Teilnehmenden seien sich einig gewesen, dass es nicht nur um Verbote gehe, sondern um die Förderung von Selbstregulation, kritischer Reflexion und altersgerechter Medienkompetenz, hieß es.