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Bildhauer Erwin Wurm schätzt die Kunst der Vergebung

Für seine Skulpturen und Installationen ist Erwin Wurm weltweit bekannt. 2020 hängte der Künstler im Wiener Stephansdom einen riesigen lila Strickpullover als Fastentuch auf. Es gibt noch andere Bezüge zur Kirche.

Der österreichische Künstler Erwin Wurm hält Vergebung für eine ganz besondere Errungenschaft. “Der Katholizismus hat etwas erfunden, was einzigartig ist auf der ganzen Welt, nämlich die Beichte und die Vergebung der Sünden”, sagte Wurm, der am Samstag (27. Juli) 70 wird, in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Auf den Einwand, dass selbst die meisten Katholiken mit der Beichte nicht mehr viel anfangen können, antwortete Wurm: “Wer gibt schon gerne zu, dass er Fehler begangen hat? Aber diese Idee der Vergebung – die gibt’s doch sonst nirgendwo mehr.”

Das gesellschaftliche Klima werde heute allerdings von anderen Dingen beeinflusst, so der Künstler weiter. “Durch die Sozialen Medien hat fast jeder Zeitgenosse die Möglichkeit bekommen, seine Meinung kund zu tun, auch wenn es niemanden interessiert. Das hat fatale Folgen.”

Wurm wurde unter anderem bekannt durch seine Skulpturen im Freien wie das “Fat House” oder den aus der Form geratenen “Hot Dog Bus”. Diese und andere Werke haben den in Wien und Limberg lebenden Wurm zu einem der bedeutendsten Künstler der Gegenwart gemacht.