Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will die Teilhabe junger Menschen mit Behinderungen und ihrer Familien am gesellschaftlichen Leben verbessern. Dazu habe das Kabinett am Dienstag einen Entwurf zur Änderung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes beschlossen, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg. Ziel sei mehr Inklusion in der Jugendhilfe.
Dazu sollen in den Jugendämtern der Landkreise und kreisfreien Städte sogenannte Verfahrenslotsen eingesetzt werden. Sie sollen Betroffene beraten, informieren und ihnen helfen, Leistungen zur Teilhabe in Anspruch zu nehmen, erklärte Grimm-Benne. Dadurch sollen Wege zu Behörden verkürzt und Familien entlastet werden. Ferner sollen die Lotsen die Jugendämter bei der Weiterentwicklung inklusiver Angebote beraten.
Jede Kommune soll mindestens einen Verfahrenslotsen erhalten. In Kommunen mit mehr als 40.000 Jugendlichen sind 1,5 Stellen vorgesehen, bei mehr als 60.000 Jugendlichen zwei. Die Stellen würden vom Land finanziert, hieß es.
Der Gesetzentwurf, der nun dem Landtag zugeleitet wird, sieht ferner Verbesserungen bei der Jugendhilfeplanung der Kommunen und der Qualifizierung von Fachkräften im Hinblick auf inklusive Angebote vor.
Darüber hinaus wolle das Bundesland die Beratung von Ombudsstellen an mindestens zwei Standorten im Land finanzieren, hieß es. Diese bieten Jugendlichen und ihren Familien bei Konflikten mit der Kinder- und Jugendhilfe unabhängige Information, Beratung und Vermittlung.