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Berliner Gedenktafel für Vera Little-Augustithis

Eine Berliner Gedenktafel im Stadtteil Charlottenburg erinnert seit Montag an die 2012 gestorbene Opernsängerin Vera Little-Augustithis. Die 1927 im US-amerikanischen Memphis (Tennessee) geborene Mezzosopranistin lebte nach Angaben der Berliner Kulturverwaltung von 1977 bis 2010 in der Witzlebenstraße 33. Sie sang 1958 in West-Berlin als erste schwarze Opernsängerin in Deutschland die Partie der Carmen in der gleichnamigen Oper von George Bizet (1838-1875).

Von 1963 bis 1989 gehörte sie dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an. Sie habe alle wichtigen Mezzosopran-Partien des Repertoires gesungen, hieß es. Als ständiger Gast trat sie zudem mehrere Jahre auch an der Wiener Staatsoper auf.

Vera Little habe in den 1960er und -70er Jahren zu den strahlenden Erscheinungen der Berliner Gesellschaft gehört, so die Kulturverwaltung. Sie probierte sich demnach in verschiedenen Genres aus, trat im Musical „The Show Boat“ und in Brechts „Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ im Theater des Westens auf oder wirkte bei der Deutschlandradio-Hörspielproduktion von Thea Dorns „Ringkampf“ mit.

1970 heiratete Vera Little den griechischen Mineralogen Stylianos-Savvas Augustithis. Neben ihrer Gesangskarriere schrieb sie biografische Prosa und Lyrik. Dabei habe sie auch die rassistische Diskriminierung, die sie im Alltag erfuhr, eindrücklich geschildert, hieß es weiter.

Die Opernsängerin starb am 10. Dezember 2012 in einer Senioreneinrichtung und wurde ordnungsbehördlich auf dem Neuen St. Michael-Friedhof in Berlin-Mariendorf beigesetzt.