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Berlin will Gewalt gegen sexuelle Minderheiten bekämpfen

Der Berliner Senat hat einen Runden Tisch zum Schutz vor queerfeindlicher Hasskriminalität eingerichtet. Dieser soll in den nächsten zwei Jahren eine Landesstrategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit erarbeiten, wie die Senatsverwaltung für Vielfalt und Antidiskriminierung am Dienstag mitteilte. Es gehe unter anderem um Maßnahmen für die Sicherheit von Betroffenen in öffentlichen Räumen, im Nahverkehr, am Arbeitsplatz und im Sport.

Die Zahl polizeilich registrierter queerfeindlicher Straftaten steige in Berlin seit 2014 kontinuierlich, hieß es zur Begründung. Der Begriff „queer“ wird als Bezeichnung für Menschen gebraucht, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intersexuell ansehen.

Im Jahr 2021 wurden laut Berliner Monitoringbericht zu trans- und homophober Gewalt 456 gegen Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle gerichtete Straftaten registriert (2020: 377 Fälle). Das sei der mit Abstand höchste jemals erfasste Wert, hieß es weiter. Bei 13,2 Prozent der Taten handelte es sich um Körperverletzungen, weitere 9,6 Prozent waren gefährliche Körperverletzungen. Besonders betroffen waren demnach die Bezirke Mitte (24,8 Prozent), Tempelhof-Schöneberg (17,6 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (17,4 Prozent).

Die Senatorin für Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kızıltepe (SPD), kritisierte anlässlich der konstituierenden Sitzung des Runden Tisches, Gewalt gegen queere Menschen sei in Berlin „noch immer ein alltägliches Phänomen“. Die Stadt müsse für queere Communitys sicherer werden.