Die Berliner Register haben im vergangenen Jahr in der Hauptstadt 7.720 Fälle von Diskriminierung und rechtsextremen Aktivitäten verzeichnet. Das sei ein neuer Höchststand, sagte Projektkoordinatorin Jana Adam bei der Vorstellung der Jahresstatistik am Donnerstag in Berlin.
Mit 4.972 Delikten machten Propaganda-Vorfälle den größten Teil der Zahlen aus. Darunter fallen beispielsweise Plakate, Schmierereien oder Flyer. Im Vorjahr 2023 waren es noch mehr als 2.000 Propaganda-Fälle weniger.
Registriert wurden 2024 auch 351 körperliche Angriffe, ein Anstieg um 22 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Auch Beleidigungen und Bedrohungen nahmen um fast ein Fünftel zu und stiegen auf 1.374 gemeldete Vorfälle.
In 1.296 Fällen richteten sich laut den Registern die rechtsextremen Aktivitäten gegen politische Gegner. Das ist eine Zunahme um mehr als die Hälfte im Vergleich zu 2023. Auch antisemitische Vorfälle haben sich mit 2.200 Taten fast verdoppelt.
Besorgniserregend sei der Trend insbesondere in den Ost-Berliner Bezirken Marzahn-Hellersdorf (1.052 Vorfälle), Treptow-Köpenick (975) und Pankow (582). In Marzahn-Hellersdorf stiegen die Taten um fast die Hälfte an, in Treptow-Köpenick um mehr als Doppelte.
Im Unterschied zur Kriminalitätsstatistik der Polizei fließen in die Berliner Register auch Vorfälle ein, die Bürger beobachten, keine Straftaten sind oder nicht angezeigt werden. Seit 2016 erfassen die Berliner Registerstellen stadtweit rechtsextreme und rassistische Vorfälle, veröffentlichen sie und werten diese aus.