An den Bau der Berliner Mauer vor 63 Jahren und die Abriegelung der DDR-Grenzen wird in Berlin am Dienstag mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert. An der zentralen Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße sind zum Jahrestag unter anderem eine Andacht in der Kapelle der Versöhnung und eine Kranzniederlegung geplant. Dazu werden unter anderem der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Frank Ebert und Zeitzeugen erwartet, die über ihre Erfahrungen beim Fluchttunnelbau unter den Grenzanlagen berichten.
Ebert, erklärte am Freitag, die gesellschaftlichen und städtebaulichen Narben des Todesstreifens seien noch immer nicht verschwunden. Haftstrafen nach Fluchtversuchen hätten auch dazu geführt, dass die Menschen ihre Ausbildung oder ihre Berufstätigkeit abbrechen mussten. Bei vielen Betroffenen wirkten sich die gebrochenen Berufsbiografien bis heute finanziell aus. Der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski, wies vor diesem Hintergrund darauf hin, dass viele Opfer auch heute noch Hilfe und Unterstützung bräuchten.
Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu West-Berlin ab und errichtete die Berliner Mauer. In den folgenden 28 Jahren bis zum Fall der Mauer 1989 starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen. Die Grenzanlagen rund um den Westteil der Stadt waren insgesamt rund 155 Kilometer lang. Die innerstädtische Grenze zwischen Ost- und West-Berlin war rund 43 Kilometer lang.