Schleswig-Holsteins Wälder haben von dem feuchten Klima in den vergangenen Monaten profitiert. Das geht aus dem Waldzustandsbericht hervor, den Forststaatssekretärin Anne Benett-Sturies in Preetz bei Kiel am Donnerstag vorstellte, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Mit einer Mitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius sei das vergangene Jahr zwar eins der wärmsten seit Beobachtungsbeginn im Jahr 1881 gewesen, aber auch das mit Abstand niederschlagsreichste Jahr. Das Regenwasser reichte damit aus, um die Versorgung der Waldbestände nach den vergangenen Dürrejahren zu gewährleisten.
Dennoch dokumentiert der Bericht eine leichte Verschlechterung des Zustandes des Gesamtwaldes. Die mittlere Kronenverlichtung erreicht mit 23 Prozent den zweithöchsten Wert seit 2011. Mit drei Prozent ist ein deutlich erhöhter Anteil der Bäume als stark geschädigt einzustufen. Dieser Anstieg findet sich vor allem bei Buche, Eiche und Fichte. Die Buchen als wichtigste Laubbäume des Landes, bleiben ein Sorgenkind. Sie sind noch gezeichnet von der Trockenheit der vergangenen Jahre und trugen 2024 besonders viele Früchte. Dies sei eigentlich ein gutes Zeichen, hieß es, beanspruche die Bäume aber, was sich im Kronenbild widerspiegele.
Die Absterbe-Rate ist 2024 bei allen Baumarten rückläufig, für Eiche und Kiefer beispielsweise beträgt sie sogar null Prozent. Am häufigsten starben mit 0,39 Prozent Fichten ab.
In Zukunft werde es immer wichtiger, Klimawälder anzupflanzen, die viele unterschiedliche Baumarten enthalten und gegen Wetterextreme resistenter seien, sagte Benett-Sturies. „Dabei dürfen wir unser Baumartenspektrum nicht einengen, sondern müssen es erweitern.“ Ziel sei es, auf wissenschaftlicher Basis klimaresiliente Baumarten für die Zukunft zu bestimmen und die Wälder so fit zu machen, dass sie auch für kommende Generationen ihre Nutz-, Schutz und Erholungsfunktionen erfüllen könnten.
Die Waldfläche in Schleswig-Holstein ist in den vergangenen Jahren leicht angestiegen. Rund 182.457 Hektar Waldfläche gibt es derzeit im Land, was etwa 11,5 Prozent der Landesfläche ausmacht.