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Bericht: Russland-Partner Serbien beliefert Ukraine mit Munition

Serbien spielt laut neuen Enthüllungen im russischen Angriffskrieg Krieg und Frieden. Das deckt sich mit der langjährigen Außenpolitik des Westbalkan-Landes.

Serbien soll die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges mit Munition im Wert von 800 Millionen Euro beliefert haben. Das berichten örtliche Medien (Sonntag) unter Berufung auf Schätzungen der “Financial Times” (Wochenende). Die Zahl sorgt für Aufsehen, da Belgrad weiter enge Beziehungen zu Russland pflegt.

Den Berichten zufolge hat Staatschef Aleksandar Vucic die Summe der Waffenexporte bestätigt, aber weiterhin einen direkten Verkauf an Kiew dementiert. Nach seinen Worten ist die Munition an Staaten wie die USA, Spanien oder Tschechien gegangen. Was die Verbündeten mit dem als günstig geltenden Rüstungsmaterial machten, liege nicht in seinem Ermessen, so Vucic.

Einige Politologen attestieren Vucic eine politische Irrfahrt: Während er für sein Westbalkan-Land eine EU-Mitgliedschaft anstrebe, unterhalte er weiter gute Beziehungen zu China und Russland. Etliche EU-Staaten stehen in der Kritik, zu lange die Augen vor Serbiens Umtrieben verschlossen zu haben. Grund dürfte der weite Einfluss in der Balkanregion sein. Bis heute weigert sich die Regierung in Belgrad, Europas Sanktionen gegen Russland mitzutragen. “Wir haben Freunde in Kiew und Moskau. Sie sind unsere slawischen Brüder”, wird Vucic nun zitiert.