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Bericht: Mehr islamistische Attacken auf Christen in Bangladesch

173 Millionen Menschen leben in Bangladesch, einem östlichen Nachbarland Indiens. Weniger als ein Prozent davon sind Christen. Sie werden einem Hilfswerk zufolge immer stärker unterdrückt, und zwar auf diverse Arten.

Christen in Bangladesch leiden einem Bericht zufolge zunehmend unter islamistischen Attacken. Angriffe auf kirchliche Schulen nähmen in dem südasiatischen Land zu, Christen würden bei der Arbeitssuche benachteiligt und kirchliche Bauprojekte von Behörden verzögert, teilte das katholische Hilfswerk “Kirche in Not” am Freitag in München mit. Es berief sich auf einen Ansprechpartner von vor Ort, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müsse.

Laut der Quelle geht die Radikalisierung auf das Konto der fundamentalistischen Jamaat-e-Islami-Partei, wie es weiter hieß. Sie unterhalte Verbindungen zur Regierung und wolle, dass der Islam die einzige Religion in Bangladesch sei.

Besonders katholische Schulen und Universitäten stünden im Visier der Radikalen. So habe eine von Jamaat-e-Islami kontrollierte Gruppe im August eine katholische Schule in Lakshmipur in Brand gesteckt. Andere Gruppen übten zunehmend Druck auf katholische Einrichtungen aus und forderten sie auf, das Führungspersonal auszuwechseln. “Ihr Ziel ist es, die Verwaltung der Schulen zu übernehmen”, so die Quelle von “Kirche in Not”. “Sie fordern die islamische Kleiderordnung und versuchen, die Kontrolle über Verwaltung und Finanzen zu erlangen.” Unter dem Druck seien bereits zwei Ordensfrauen an einer Schule und ein Priester an einer Universität von ihren Aufgaben zurückgetreten.

Kürzlich habe die Regierung außerdem weitere islamische Feste zu staatlichen Feiertagen erklärt, das christliche Osterfest sei dagegen nicht berücksichtigt worden, hieß es. “An Ostern müssen die Christen arbeiten und christliche Schüler und Studenten sind gezwungen, Prüfungen abzulegen, so dass sie nicht an den Gottesdiensten teilnehmen können”, so die Quelle. Außerdem machten es die Behörden den Christen schwer, neue Gotteshäuser zu bauen – obwohl in der Verfassung Bangladeschs Religionsfreiheit garantiert sei.

Die Zahl der Christen in Bangladesch liegt laut “Kirche in Not” bei unter einem Prozent der Gesamtbevölkerung von 173 Millionen Menschen.