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Bericht: Asylanträge in Deutschland gehen um 20 Prozent zurück

Neue Zahlen für das erste Halbjahr 2024 zeigen, dass die Asylanträge in Deutschland stark zurückgehen. In der EU bleiben sie hingehend auf hohem Niveau stabil.

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Das berichtet die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA). Demnach seien mit 115.682 Asylanträgen 20 Prozent weniger Anträge gestellt worden als im ersten Halbjahr 2023. Trotz dieses Rückgangs bleibt Deutschland demnach aber weiterhin Spitzenreiter in der EU. Die meisten Asylanträge hierzulande stammten von Syrern (29 Prozent), Afghanen (18 Prozent) und Türken (10 Prozent).

In der Europäischen Union sowie in Norwegen und der Schweiz blieb die Zahl der Asylanträge mit 499.470 Anträgen hingegen nahezu stabil. Die EUAA verzeichnet dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahreshalbjahr einen Rückgang von zwei Prozent – trotz der zuletzt verabschiedeten EU-Migrationsabkommen mit Tunesien und Ägypten. 2023 sind in der EU plus Schweiz und Norwegen insgesamt 1,14 Millionen Asylanträge eingereicht worden – so viele wie seit 2016 nicht mehr. Fast ein Drittel aller Anträge, 351.000, wurden in Deutschland gestellt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte im April erklärt, sie sehe erste Erfolge einer konsequenteren Asylpolitik. Bei Grenzkontrollen seien seit Oktober des vergangenen Jahres hunderte Schleuser festgenommen und mehr als 17.000 unerlaubte Einreisen verhindert worden, erklärte sie.

Spanien verzeichnete in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 87.700 Asylanträge, was einem Plus von zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht. In Italien wurden von Januar bis Juli 32 Prozent mehr Anträge auf Asyl gestellt, insgesamt 81.108. In Frankreich waren es 77.474 Anträge (minus sechs Prozent) und in Griechenland 29.776 – ein Plus von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die wenigsten Asylantragsteller gab es laut “Welt am Sonntag” in Ungarn (13), der Slowakei (79) und Malta (234).