Der Schauspieler Hans Sigl heilt nicht nur Patienten im TV. Beizeiten steht er mit Texten von Stefan Zweig auf der Bühne. Zudem rät er, auch mal eine Nachrichtenpause einzulegen.
Hans Sigl (55), vor allem als “Bergdoktor” bekannter Schauspieler, sieht sein berufliches Tun als erfüllt und vielseitig an. Neben den Dreharbeiten für die ZDF-Serie habe er noch viel Zeit für andere Dinge, sagte Sigl dem “Münchner Merkur” (Freitag). So hält er demnächst in München eine Lesung mit Texten von Jorge Bucay und Stefan Zweig aus dessen Buch “Die Kunst, ohne Sorgen zu leben”.
Angesichts des Titels habe er sich gedacht: “Das passt wie die Faust aufs Auge.” Eine Heilungsgarantie könne er nicht geben, aber zumindest das Versprechen, dass die Leute aus dem Abend sehr viel gelassener heraus- als hereingingen, sagte Sigl.
Seinen Worten zufolge ist es ein Unterschied, ob jemand sich Sorgen oder Gedanken macht. “Man kann sich Sorgen um seine Gesundheit machen. Oder sich Gedanken machen, und dann kommt man auf Lösungen und kann etwas tun.” Wenn man sich Gedanken um die politische Entwicklung im eigenen Land mache, werde man draufkommen, dass man zum Beispiel wählen gehen könne. Jeder könne in seinem individuellen Bereich etwas machen, etwa eine Plastikflasche aus dem Auto werfen oder nicht: “Das ist ein großer Unterschied in der Geisteshaltung.”
Jeder dürfe auch mal den Fernseher ausschalten, das Handy weglegen und spazieren gehen, findet Sigl. “Deshalb ist man kein schlechter Mensch, wenn man sich nicht 24/7 mit diesen negativen Schlagzeilen umgibt.”