“@br.lukasosb” nimmt seine Follower mit auf den Jakobsweg, zeigt ihnen den Alltag eines Benediktiners und dreht Videos über Ministranten-Weihrauchschwenk-Übungen. Im Podcast erklärt Lukas Boving, warum er das macht.
Dem Vorbild des Heiligen Paulus folgt Benediktinerpater Lukas Boving, indem er für die Glaubensverkündigung die modernste Kommunikationsform wählt, die zu seiner Zeit verfügbar ist. “Wir haben die beste Botschaft der Welt”, sagt Boving in einer neuen Folge des Podcasts “Himmelklar”.
Es gebe keine bessere Botschaft als die christliche: “Dass mit dem Schmerz, mit dem Leid eben nicht alles vorbei ist. Dass nach jedem Karfreitag ein Ostern kommt.” Er brenne dafür, das zu verkündigen. Deshalb wähle er die sozialen Netzwerke, um zu zeigen, was Christen ausmache.
Es sei wichtig, dort zu sein, wo die Menschen sind, erklärt Boving. Kirchen seien immer in der Ortsmitte gebaut worden: “Dort am Marktplatz, wo die Menschen einkaufen, wo sie Wäsche gewaschen haben, wo sie aktiv waren.” Heute gebe es keine Trennung mehr zwischen virtueller und realer Welt. “Da müssten wir als Kirche, als Glaubende genau so hineinwirken, mit den gleichen Fertigkeiten, wie auch Paulus es gemacht hat.” Er selbst verkündige Christus mal witzig, mal unterhaltsam, mal ernst.
Boving berichtet, er bekomme von vielen Menschen direkte Rückmeldungen zu seinen Postings. Manchmal ergebe sich daraus eine Seelsorge, die sich über Wochen oder Monate erstrecke. Teilweise gehe die auch in die reale Welt über. Er erklärt: “Die stellen mir die gleichen Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Gott und der Welt, die mir auch Menschen auf der Straße stellen würden.”
Der Benediktiner, dem mehr als 7.500 Abonnenten auf Instagram folgen, war nicht immer im Auftrag des Glaubens unterwegs. Er war zwar katholisch sozialisiert und mit kirchlicher Jugendarbeit aufgewachsen, dann aber als Werbefachmann vom Rheinland nach Hamburg gezogen. Die Arbeit in der Werbebranche machte ihm Spaß. Doch irgendwann trieb ihn das Gefühl innerer Leere zu einem Besuch im schleswig-holsteinischen Kloster Nütschau (Travenbrück).