Hamburg. Lars Lemke, Pastor des Hamburger Motorrad-Gottesdienstes, steht auf dem Turm der St.-Katharinen-Kirche in Hamburg und gibt ein Radio-Interview. Oliver Quellmalz vom Amt für Öffentlichkeitsdienst der Nordkirche filmt das Interview. Alle frösteln: Es ist Ende März, der Himmel bleigrau, der Wind wirbelt vereinzelte Schneeflocken rund um die Aussichtsplattform in fast 100 Metern Höhe. Was gibt es hier an diesem Ort zu besprechen?
„Am 10. Juni haben wir hoffentlich Sonne“, sagt Lemke. „Dann wird von hier bis zum Michel alles voller Motorräder sein – wir erwarten zwischen 20.000 und 30.000 Besucher zum MOGO.“ In diesem Jahr feiert das Biker-Spektakel sein 35-jähriges Bestehen. Das Motto für 2018 lautet daher auch folgerichtig „35 Jahre Gänsehaut“.
Jeder Meter zählt
Allerdings sei noch ein wenig Unterstützung nötig, bis Zehntausende Motorradfans sich auf ihr Zweirad schwingen und gemeinsam über Hamburgs Straßen bis nach Buchholz fahren können. „Es braucht viele Abschirmmaßnahmen, um den Konvoi sicher von hier nach Buchholz zu bringen“, so Lemke. Zwar würden sich rund 200 ehrenamtliche Helfer mit viel Zeit für das Event engagieren, doch professionelle Verkehrssicherungen könnten größtenteils nur von Fachfirmen ausgeführt werden – und die kosten eben Geld. „Das ist mit 25 000 Euro für uns der größte Posten bei den MOGO-Kosten“, erläutert der Pastor. „Dafür brauchen wir Unterstützung von möglichst vielen Bikern, die Lust haben, beim europaweit größten Motorradgottesdienst mitzufahren.“
Der Verein „MOGO Hamburg in der Nordkirche“, der den MOGO veranstaltet, hat sich dazu die Aktion „Jeder Meter zählt“ überlegt. Die Kosten wurden auf die Anzahl der Streckenmeter – die Fahrt Richtung Buchholz ist rund 35 Kilometer lang – umgerechnet. Heraus kam ein Betrag von 65 Cent pro Meter. Lemke sagt: „Jeder, der uns unterstützen kann, ist herzlich willkommen.“ Und er setzt verschmitzt hinzu: „Mit 6,50 Euro hast du schon zehn Meter im Sack – das ist doch schon einmal ein Anfang!“
Gansehaut-Gefühl
Lemke geht davon aus, dass wieder viele Besucher und Mitfahrer am 10. Juni dabei sein wollen. Das sei einfach ein pures Gänsehaut-Gefühl: „Schon wenn du ankommst, Tausende Biker um dich herum, ist das eine ganz besondere, tolle Atmosphäre. Genau deswegen kommen ja auch seit 35 Jahren die Besucher hierher.“
Während des MOGO selbst gehen ihm zufolge die Sammelbüchsen zugunsten des Vereins an vielen Stellen herum, doch alle Biker könne man so schlicht nicht erreichen. Deswegen wolle man schon im Vorwege alle Interessierten einladen, das Ereignis mit Barem zu unterstützen. Wie man konkret spenden kann? Auf der Facbook-Seite des MOGO ist ein Spenden-Button installiert. Wer aufgrund des Skandals um unsichere Nutzerdaten bei dem Social-Media-Anbieter nicht spenden will, der kann das auch direkt auf der Internetseite www.mogo.de machen.
Der Spenden-Aufruf von MOGO-Pastor Lars Lemke im Video