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Ökumene: Bedford-Strohm hofft auf engeren Dialog mit Katholiken

Auch wenn manche bremsen: Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende ist in Sachen Ökumene zuversichtlich. Dass es kein gemeinsames Abendmahl gibt, hält er aber für einen “Skandal”.

Im Februar 2017 traf der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Vatikan Papst Franziskus
Im Februar 2017 traf der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Vatikan Papst FranziskusImago / Abacapress

Der Vorsitzende des Weltkirchenrats und evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hofft auf weitere Fortschritte in der Ökumene. Zwar gebe es immer wieder Stimmen, die hier bremsen, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Portal Kath.ch. “Aber ich bin zuversichtlich. Wir haben Schritte gemacht. Ich fühle mich durch Papst Franziskus ermutigt, der mir persönlich und zuvor in der evangelischen Gemeinde in Rom gesagt hat: Sprecht mit dem Herrn und dann schreitet mutig voran.”

Dass Christen heute immer noch nicht gemeinsam Abendmahl feiern könnten, sei ein Skandal, so Bedford-Strohm. “Damit können wir uns nie zufriedengeben. Wir sind davon noch ziemlich weit entfernt, aber ich werde nie aufhören darauf zu drängen, dass wir endlich mit Brot und Wein am Tisch des Herrn gemeinsam feiern können.”

“Ökumene wächst in Gemeinden”

Nach seiner Erfahrung wächst die Ökumene vor allem in den Gemeinden. Dort verstehe man nicht, warum auf dem Weg zur Einheit der Christen noch gezögert werde. “Die gelebte Ökumene ist vielerorts viel weiter als die dogmatischen oder kirchenrechtlichen Formulierungen. Für mich ist das ein Zeichen der Hoffnung: Die Liebe Jesu Christi ist der zentrale Aspekt des Christentums.” Es könne nicht sein, dass dogmatische Differenzen wichtiger seien als die gelebte Gemeinschaft der Christen.

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Zwischen 2014 und 2021 war er Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. 2022 wurde Bedford-Strohm zum Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat) für eine Amtsdauer von acht Jahren gewählt. Der Weltkirchenrat vertritt 352 Kirchen, die römisch-katholische Kirche gehört dem Rat nicht an, arbeitet aber mit ihm zusammen.