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Bedford-Strohm: Bei Trump-Sieg “werde ich lange beten müssen”

Bei einem Wahlsieg Donald Trumps befürchtet der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, tiefgreifende Veränderungen in den USA mit weitreichenden Folgen für die Welt. „Bei einem Sieg von Trump werde ich lange beten müssen, um wieder Hoffnung zu fassen“, sagte der Moderator des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) dem Schweizer Kirchenportal „ref.ch“ (Montag).

„Wenn Trump die Wahl gewinnt und seine menschenverachtenden Reden in Politik umsetzt, wird eine schwere Zeit kommen“, fügte der frühere bayerische Landesbischof hinzu: „Er wird die USA in einen autoritären Staat verwandeln.“ Europa müsse sich dann unabhängiger von den USA machen und neue Allianzen suchen, so Bedford-Strohm, der sich aus beruflichen und familiären Gründen oft in den USA aufhält.

Das gesellschaftliche Klima in den Vereinigten Staaten erlebe er als „extrem aufgeheizt und polarisiert“, fügte Bedford-Strohm hinzu: „Teilweise traut man sich in den Familien nicht mehr, das Thema Politik anzusprechen, weil es emotional so aufgeladen ist. Mir fällt das auf, weil ich vor rund 40 Jahren als Student zum ersten Mal in den USA war und die gesellschaftliche und politische Entwicklung seither mitverfolgen konnte.“

Religion spiele in US-Präsidentschaftswahlen traditionell eine große Rolle, sagte Bedford-Strohm weiter: „Im gegenwärtigen Wahlkampf hat das aber eine fatale Entwicklung genommen.“ Trump-Anhänger, zu denen große Teile der evangelikalen Bewegung gehörten, argumentierten, dass nicht weniger als die Zukunft Amerikas und des Christentums von Trumps Wahlsieg abhänge. Trump mache sich das zunutze, „indem er Religion gnadenlos instrumentalisiert“.