Der Handelsverband in Bayern begrüßt die vergleichsweise restriktiven Regelungen im geplanten Ladenschlussgesetz der Staatsregierung. „Wir finden es gut, dass an den Werktagen alles beim Alten bleiben soll“, sagte Verbandssprecher Bernd Ohlmann dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Ausweitung der Öffnungszeiten über die bisherige Zeitspanne von 6 bis 20 Uhr hinaus würde nicht mehr Umsatz bedeuten: „Man kann jeden Euro nur ein Mal ausgeben.“ Vielmehr wäre zu befürchten, dass einzelne Anbieter mit längeren Öffnungszeiten „gegen alle Wirtschaftlichkeit“ in den Markt drängen würden.
Mehr Klarheit hätten sich die Händler allerdings beim Thema Sonntagsöffnungen gewünscht. „Wir wollen nicht mehr verkaufsoffene Sonntage“, stellte Ohlmann klar. Schon bislang seien pro Kommune bis zu vier verkaufsoffene Sonntage möglich, die meistens gar nicht ausgeschöpft würden. Geblieben sei aber leider die umstrittene Regelung der anlassbezogenen Sonntagsöffnung. Die Händler müssten also„ immer einen Anlass finden, um einen solchen verkaufsoffenen Sonntag zu machen“, erläuterte der Verbandssprecher: „Das hat uns schon viele gerichtliche Auseinandersetzungen beschert, auf die wir gerne verzichtet hätten.“
Die Gründe für die Absage an weitere Verkaufssonntage seien vielschichtig, sagte Ohlmann: „Der Sonntag muss heilig und die Ladenöffnung eine absolute Ausnahme bleiben.“ Zum einen, weil die Händler mit Blick auf die angespannte Personalsituation ihre Mitarbeitenden schützen und ihnen einen garantiert arbeitsfreien Tag pro Woche erhalten wollten. Zum anderen, weil es sich die Sonntagsöffnung betriebswirtschaftlich oft gar nicht rechne. „Der verkaufsoffene Sonntag ist ein Marketinginstrument, damit sich die Einkaufsstraßen der Innenstädte ihren Kunden präsentieren können“, sagte Ohlmann. (00/2827/21.09.2024)