Gegen Versorgungslücken: Bayerns Gesundheitsministerin fordert einen bundesweiten Apotheken-Gipfel. Ohne eine gute Versorgung könne im schlimmsten Fall der Erfolg von Therapien gefährdet sein.
Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat sich für einen bundesweiten “Apotheken-Gipfel” ausgesprochen. Es bestehe dringender Reform-Bedarf, sagte Gerlach laut Mitteilung ihres Ministeriums am Freitag in München. Sie äußerte sich anlässlich des “Tags der Apotheke” am 7. Juni. “Wir müssen deshalb Länder, Apothekerschaft, pharmazeutischen Großhandel und Krankenkassen an einen Tisch bringen, um nachhaltige Konzepte zu entwickeln”, so die Ministerin. Es sei wichtig, auch in Zukunft eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen.
Arzneimittel-Abgabestellen ohne ausgebildete Apotheker verschlechterten die Qualität der Beratung und die Versorgung der Menschen, führte Gerlach aus. Das gefährdet Therapieerfolge und damit die Gesundheit von Patienten. Leistungsfähigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Apotheken vor Ort müssten bewahrt werden. Angesichts der Belastung des Personals brauche es Verbesserungen des bewährten Systems, so die Ministerin.
Die frühere Bundesregierung habe erkannt, dass die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung durch ein flächendeckendes Netz an Vor-Ort-Apotheken gefährdet sei. Deren Maßnahmen seien aber in die falsche Richtung gegangen.
Seit 1998 ruft die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände immer am 7. Juni zum “Tag der Apotheke” auf. Damit soll den Angaben zufolge auf den Stellenwert der Apotheken hingewiesen werden.