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Bayerischer Rundfunk setzt noch mehr auf Regionalität

Der Bayerische Rundfunk (BR) will künftig verstärkt aus den Regionen berichten. Das größte Vorhaben sei, die regionale Verankerung zu stärken, sagte BR-Intendantin Katja Wildermuth am Dienstag in München bei einer Pressekonferenz über die journalistischen Schwerpunkte 2024 und mit Blick auf den 75. Geburtstag des Senders im kommenden Januar. Der BR habe 30 Korrespondentenbüros in ganz Bayern, so viel wie keine andere ARD-Anstalt.

Konkret kündigte Wildermuth an, dass es ab kommendem Jahr jeden Tag eine Sondersendung aus einer bayerischen Region geben soll. Im vergangenen Frühjahr habe man testweise ein solches Angebot gemacht, um zu sehen, wie es angenommen werde – und „binnen kürzester Zeit“ 260.000 neue Anmeldungen auf der BR24-App verzeichnet. In Zeiten von Streaming und Künstlicher Intelligenz (KI) müsse der BR „erlebbar sein in den Regionen“.

Dieses „journalistische Dahoam“ solle mit der digitalen Zukunft verbunden werden, sagte Wildermuth weiter. Denn das Nutzungsverhalten gehe klar von linear zu digital. Angesichts von wachsenden Filterblasen und Demokratieskepsis müsse sich der BR auf die Dinge konzentrieren, die er gut könne und die wichtig seien für die Gesellschaft – zuallererst auf den Qualitätsjournalismus.

Der BR nutze zwar auch KI, etwa bei der Archivierung von Bildmaterial – aber nur nach ganz klaren ethischen Grundsätzen, für die ein eigener Kodex erstellt wurde. Denn es gehe hier um sensible Daten, betonte Wildermuth. Beim Qualitätsjournalismus werde die Natural Intelligence einen noch höheren Stellenwert bekommen. „Der Mensch als Journalist wird niemals überflüssig werden“, betonte der Programmdirektor Information, Thomas Hinrichs. (01/3464/24.10.2023)