43 Jahre lang regierte Ludwig I. das Königreich Bayern. Es war eine Zeit der Umbrüche, in denen die erste Eisenbahn Deutschlands auf die Schiene gesetzt wurde. Aber auch Kunst und Klöster erlebten eine neue Blütezeit.
Die bayerische Landesausstellung widmet sich im kommenden Jahr einer schillernden Persönlichkeit. Aus Anlass seiner Thronbesteigung vor 200 Jahren wird unter dem Titel “Ludwig I. – Bayerns größter König?” seine 23 Jahre dauernde Regentschaft von 1825 bis 1848 in den Blick genommen. Zu sehen sein werden vom 10. Mai bis 9. November im Regensburger Museum der Bayerischen Geschichte rund 125 Objekte, wie die Veranstalter am Mittwoch in Regensburg ankündigten. Darunter auch der immer wieder geflickte Hausmantel des sparsamen Herrschers, den dieser 60 Jahre lang getragen habe.
Nach dem Tod seines Vaters Maximilian I. Joseph habe Ludwig (1786-1868) ein Land übernommen, um das es schlecht bestellt gewesen sei, sagte Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. Die Napoleonischen Kriege hätten Bayern einen großen Blutzoll abverlangt und viel Geld. Zudem sei es darum gegangen, den aus Napoleons Zeit hinterlassenen “Sauhaufen” von Altbayern, Schwaben und Franken in einem Staat zusammenzubringen.
In der Schau wird es laut Projektleiter Rainhard Riepertinger unter anderem um Ludwig und seine vielen Gesichter gehen. Da sei der selbstbewusste Herrscher, der auf einem ihn zeigenden Ölgemälde bewusst die Hand nicht auf die Verfassung lege, sondern an die eigene Hüfte. Zugleich gebe es den Ehemann, der seine Gattin Therese zwar liebe, aber zugleich immer auch anderen Frauen zugeneigt sei. Spuren hinterlasse der König aber auch als Sammler von Kunstwerken sowie als Baumeister etwa der Glyptothek oder der Pinakotheken in München sowie der Walhalla und der Befreiungshalle.
Unter seiner Regentschaft entsteht in Bayern ein Eisenbahnnetz, auch der Rhein-Main-Donau-Kanal wird gebaut. Der Bevölkerung erlaubt der Monarch, wieder ihre religiösen Bräuche wie Wallfahrten zu pflegen, heißt es. Zudem kommt es laut Loibl zu zahlreichen Wiederbegründungen von in der Säkularisation aufgelösten Klöstern. Zu den Exponaten gehört deshalb auch der Stab der Äbtissin von Kloster Seligenthal bei Landshut von 1741. Außerdem veranlasste Ludwig I., die Türme des Regensburger Doms zu Ende zu bauen.
Die revolutionären Unruhen von 1848 und seine kostspielige Beziehung zu der Tänzerin Lola Montez sind den Angaben zufolge letztlich der Auslöser für die Abdankung des Monarchen am 20. März 1848. Die Rufe nach mehr Pressefreiheit und Mitbestimmung seien mit seinem Selbstverständnis nicht zusammengegangen. In den ihm bis zu seinem Tod noch bleibenden 20 Jahren habe er offene Bauprojekte zu Ende geführt, wobei er diese größtenteils aus der eigenen Tasche bezahlt habe.