Sie trauen sich nicht Zugfahren, weil Sie unsicher sind beim Ein-, Aus- oder Umsteigen? Kein Problem. Die Bahnhofsmissionen in Bayern helfen gerne. Ehrenamtliche fahren bei Bedarf auch mal mit.
Reisende mit Unterstützungsbedarf unterwegs können sich in Bayern von der Bahnhofsmission helfen lassen. Ehrenamtliche begleiten von München, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg und Schweinfurt aus Zugfahrten im Regionalverkehr. So können auch mobilitätseingeschränkte, kranke und ältere Menschen oder auch Kinder Verwandte besuchen oder wichtige Termine wahrnehmen. Das Angebot ist kostenlos und gilt für die gesamte Zugfahrt. Eine Anmeldung wenige Tage zuvor genügt.
Alexander Hasler und seine Lebensgefährtin Maria Schmitt nutzen den Service der Bahnhofsmission Ingolstadt seit gut einem Jahr. Beide sind blind. “Da ist Zugfahren, gerade wenn es voll ist, sehr, sehr schwer”, sagt der 62-Jährige. Dabei ist das unternehmungslustige Paar gern unterwegs. In Nürnberg, München oder andernorts lecker essen gehen, das ist für Hasler “ein Stück Lebensqualität” und dank der Bahnhofsmission auch möglich.
Die katholischen und evangelischen Träger der Bahnhofsmission wollen durch ihre Unterstützung bei Bahnreisen Lebensqualität schaffen und Teilhabe möglich machen – vor allem für die, denen Zugfahrten zu beschwerlich und allein kaum machbar erscheinen. Dazu gehören angemeldete Hilfen beim Ein-, Aus- und Umsteigen.
Überwiegend ehrenamtliche Kräfte helfen ratlosenden Reisenden beim Checken der Anschlusszüge, am Fahrkartenautomaten die richtigen Tasten drücken oder Kinderwagen und Rollator aus dem Waggon hieven. In eigenen Räumen können Ältere, Eltern mit kleinen Kindern oder auch Menschen mit Behinderungen ausruhen, eine Tasse Tee bekommen und ihr Handy laden.
Mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende und die demographische Entwicklung rechnet die Bahnhofsmission damit, dass ihre Dienste künftig noch mehr gebraucht werden als bisher.