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Bau des Denkmals Deutsche Einheit verzögert sich und wird teurer

Es scheint sich zu einer unendlichen Geschichte zu entwickeln: Nach wie vor gibt es in Berlin kein Denkmal zur Wiedervereinigung. Jetzt warnt Kulturstaatsministerin Roth vor einem Aus, wenn der Bund kein Geld gibt.

 Das in Form einer Wippe geplante Einheitsdenkmal in der Nähe des Berliner Stadtschlosses wird offenbar teurer und verzögert sich weiter. Das geht aus einem Schreiben von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, wie das Magazin “Der Spiegel” berichtet. Die Mehrkosten belaufen sich demnach auf rund 3,7 Millionen Euro. Das Denkmal soll an die friedliche Revolution und die deutsche Wiedervereinigung 1989/90 erinnern.

Derzeit herrscht an der Baustelle Stillstand, weil zuerst ein Zulieferer insolvent wurde, dann ein Gesellschafter des Baukonsortiums. Die Bauarbeiten könnten frühestens im Dezember 2024 wieder aufgenommen werden, heißt es in dem Schreiben. Derzeitige Schätzungen gingen anschließend von zwölf Monaten Bauzeit aus, eine Fertigstellung könnte im ersten Quartal 2026 erfolgen.

Der Bundestag hatte den Entwurf “Bürger in Bewegung” bereits im Jahr 2007 beschlossen. Die Kosten für das Denkmal belaufen sich auf rund 17,8 Millionen Euro. Roth warnt, dass das Projekt eingestellt werden müsse, wenn der Bund kein zusätzliches Geld gebe.

Der Entwurf kommt von Sebastian Letz vom Architektenbüro “Milla und Partner” und stellt eine begehbare Wippe dar. Die Planer sprechen von einer “Sozialen Plastik”: Die Besucher müssen sich verständigen und zu gemeinsamem Handeln entschließen, um etwas zu bewegen: Erst wenn sich auf einer Schalenhälfte mindestens 20 Menschen mehr zusammenfinden als auf der anderen, soll die Schale sich langsam neigen.