Um auf die nur selten sichtbaren und gefährdeten Fledermäuse aufmerksam zu machen, findet am letzten Augustwochenende (30./31. August) an zahlreichen Orten in Mecklenburg-Vorpommern die Internationale Fledermausnacht, kurz: Batnight, statt. Dabei würden Fledermausveranstaltungen, Führungen und Exkursionen angeboten, teilte der Naturschutzbund (Nabu) am Mittwoch in Schwerin mit. Außerdem erfahren Interessierte, wie sie den Tieren helfen können.
Eine Möglichkeit sei, den Garten insekten- und fledermausfreundlich zu gestalten. „Wer Fledermäuse in den eigenen Garten lockt, wird bald feststellen, dass sie kein bisschen gruselig sind, sondern faszinierende Flugkünstler, die in den Abendstunden ihr ganzes Können zeigen“, sagte Nabu-Landesgeschäftsführerin Rica Münchberger. Doch obwohl Fledermäuse keine natürlichen Feinde hätten, seien die „Flugkünstler der Nacht“ gefährdet. Von den 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten wurden 16 in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Elf dieser 16 Arten sind laut dem jüngsten Natura-2000-Landesbericht in einem „ungünstigen Erhaltungszustand“.
In der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere Mecklenburg-Vorpommerns gelten die meisten von ihnen sogar vom Aussterben bedroht. Besonders schlecht stehe es um waldbewohnende Arten wie Mopsfledermaus, Kleiner Abendsegler und Kleine Bartfledermaus, die nur noch an einigen wenigen Orten im Land nachgewiesen werden könnten. So konzentriere sich der Verbreitungsschwerpunkt der Mopsfledermaus vor allem auf das Recknitz- und Trebeltal.
„Viele natürliche Lebensräume befinden sich in einem unzureichenden oder schlechten Erhaltungszustand“, hieß es. Besonders wirkten sich die negativen Folgen der intensiven Land- und Forstwirtschaft aus, „die auch innerhalb der Schutzgebiete weitgehend ungehindert betrieben wird und zur Vernichtung natürlicher Lebensräume und Nahrungsgrundlagen führt“. Als reine Insektenfresser mache den Fledermäusen zudem der anhaltende Insektenschwund schwer zu schaffen.
Es sei notwendig, die Landnutzung in Schutzgebieten auf ein naturverträgliches Maß zu reduzieren. „Ohne solche Maßnahmen werden wir mittelfristig viele weitere Arten verlieren und Lebensräume nachhaltig zerstören“, so Münchberger weiter. Der Nabu Mecklenburg-Vorpommern fordert die Landesregierung eigenen Angaben zufolge seit Jahren auf, den Schutz ausgewiesener Schutzgebiete durch wirkungsvolle Maßnahmen sicherzustellen.