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Barmer MV: Zahl der jungen Männer mit Essstörungen steigt

Junge Männer in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben der Krankenkasse Barmer zunehmend von Essstörungen wie Magersucht, Binge-Eating oder Bulimie betroffen. Einer Analyse im Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung zufolge habe sich die Betroffenenrate bei Männern im Alter von 18 bis 29 Jahren zwischen 2018 und 2021 verdoppelt, teilte die Krankenkasse am Mittwoch in Schwerin mit. Im Jahr 2018 sei bei 1,2 von 1.000 Männern dieser Altersgruppe eine Essstörung erfasst worden, bis zum Jahr 2021 habe sich die Rate auf 2,3 Betroffene je 1.000 Männer erhöht. Damit liege MV in dieser Altersgruppe um 55 Prozent über dem Bundesschnitt (1,5 Betroffene je 1.000 Männer).

Alters- und geschlechtsübergreifend hatten laut Barmer im Jahr 2021 in MV 3,3 von 1.000 Menschen eine Essstörung. Die höchste Rate hatten Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit 10,42 Betroffenen je 1.000.

Essstörungen gehörten zu den psychosomatischen Erkrankungen und hätten einen Suchtfaktor, hieß es. In mehr als der Hälfte der Fälle hätten die Betroffenen zugleich eine Depression. „Für Menschen, die unter einer Essstörung leiden, ist es oftmals nicht leicht, sich die Krankheit einzugestehen und Hilfe zu suchen“, sagte Henning Kutzbach, Barmer-Landesgeschäftsführer in MV. Er gehe deshalb von einer hohen Dunkelziffer aus.

„Es ist wichtig, negative Veränderungen im Essverhalten bei jungen Menschen rechtzeitig zu erkennen und zu handeln“, sagte Kutzbach. Denn Essstörungen könnten langfristige Gesundheitsprobleme wie verminderte Knochendichte, Herz-Kreislauf-Probleme oder Störungen der Nierenfunktion hervorrufen.