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Barmer: Mehr junge Menschen in MV erhalten Diagnose Depression

In Mecklenburg-Vorpommern bekommen nach Angaben der Barmer-Krankenkasse zunehmend mehr junge Menschen zwischen 5 und 24 Jahren die Diagnose Depression. Einer aktuellen Auswertung des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung zufolge wurde im Jahr 2018 bei etwa 4.260 jungen Menschen eine sogenannte depressive Episode diagnostiziert, im Jahr 2023 gab es schon mehr als 6.030 Betroffene im Land, wie die Barmer am Freitag in Schwerin mitteilte. Das entspreche einem Zuwachs um knapp 42 Prozent binnen sechs Jahren, hieß es. Den mit Abstand größten Anstieg innerhalb eines Jahres gab es laut Barmer mit Ausbruch der Corona-Pandemie von 2020 (etwa 4.440 Fälle) auf 2021 (etwa 5.550 Fälle).

Aus der Barmer-Auswertung geht laut Mitteilung auch hervor, dass vor allem Mädchen und junge Frauen von Depressionen betroffen sind. Demnach erhöhte sich die Fallzahl der Betroffenen in MV zwischen 2018 und 2023 um etwa 44 Prozent von etwa 2.950 auf rund 4.250 Fälle. Bei Jungen und jungen Männern im Land stieg die Fallzahl um 36 Prozent von rund 1.310 auf fast 1.780.

„Die deutliche Zunahme an Depressionen bei jungen Menschen ist besorgniserregend“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach laut Mitteilung. Die Erkrankung habe viele Gesichter und werde nicht immer sofort erkannt. Deshalb biete die Barmer in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ab sofort kostenlose digitale „Mentale Erste Hilfe“-Seminare für Jugendliche und junge Erwachsene an. Ziel sei es, erste Anzeichen psychischer Belastungen bei sich selbst und anderen zu erkennen.

Laut der Barmer-Auswertung erhöhte sich die Zahl der jungen Menschen mit Depressionen in allen Bundesländern zwischen den Jahren 2018 und 2023. Die größte Steigerung gab es mit rund 51 Prozent in Sachsen-Anhalt von etwa 6.100 auf 9.200 Betroffene und die geringste mit einem Zuwachs von 17 Prozent in Baden-Württemberg von 41.500 auf 48.600 Betroffene. Die meisten Fallzahlen gab es in Nordrhein-Westfalen, die von 75.300 auf 94.400 anstiegen. Die wenigsten Diagnosen erfolgten im Saarland, deren Zahl von 2.700 auf 3.300 zunahm.