Die Corona-Pandemie hat in Schleswig-Holstein zu einem deutlichen Rückgang bei der Inanspruchnahme der Gesundheitsvorsorge geführt. Im ersten Pandemiejahr 2020 ging nicht einmal jede und jeder Achte zum Check-Up, 2021 und 2022 nutzte jeweils etwa knapp jede fünfte Frau und jeder sechste Mann das Angebot, wie die Barmer-Krankenkasse am Dienstag in Kiel mitteilte. In den Jahren vor Pandemie-Ausbruch sei relativ konstant fast jede vierte Person (23 Prozent) zur Vorsorge gegangen. Die Kasse rief zu mehr Gesundheitsvorsorge auf. Sie berief sich auf Auswertungen von Abrechnungsdaten durch das Barmer-Institut für Gesundheitssystemforschung.
„Schleswig-Holstein liegt im Ländervergleich auf dem vierten Platz der Vorsorgemuffel. Nur in Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg gehen noch weniger Menschen zur Check-Up-Untersuchung“, sagte Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Am häufigsten seien zuletzt die Menschen in Berlin und im Saarland sowie in Bremen zur Vorsorge gegangen, hieß es. Hillebrandt mahnte: „Viele Krankheiten schleichen sich häufig unbemerkt ins Leben, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Umso wichtiger ist es, gesundheitliche Risiken möglichst frühzeitig zu entdecken.“ Vorsorge sei immer besser als Nachsorge.