Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) macht Hilfen für Syrien von der Achtung von Frauenrechten abhängig. „Wenn Frauen in Zukunft in Syrien nicht sicher sind, werden die so dringend benötigten, gut ausgebildeten Millionen Männer und Frauen aus dem Ausland niemals zum Wiederaufbau in ihre Heimat zurückkehren“, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deshalb sei für sie klar: „Es wird keine EU-Gelder für islamistische Strukturen geben.“ Das habe sie bei ihrem Besuch in Syrien den Führern der islamistischen HTS-Miliz „mehr als deutlich gemacht“.
Frauenrechte: Gradmesser für die gesellschaftliche Freiheit
Frauenrechte seien „Gradmesser für die Freiheit in einer Gesellschaft“, sagte Baerbock. „Je gravierender die Rechte von Frauen unterdrückt werden, desto autoritärer und extremistischer wird eine Gesellschaft als Ganzes.“ Das offen auszusprechen sei gerade auch gegenüber den neuen Machthabern Syriens wichtig. „Wer der Hälfte der Bevölkerung seine Rechte nimmt, wird auch ethnische und religiöse Gruppen kaum achten und kann niemals wirtschaftlich das Potential des Landes herausholen“, betonte die Außenministerin.