Auswandern ins All – eine Ausstellung in Bremerhaven zeigt, wie der Weltraum die Menschen fasziniert und was bereits möglich ist. Die Exponate reichen von antiker Literatur bis zu einem Gemälde von Udo Lindenberg.
Was würde es bedeuten, wenn die Menschen ins All auswanderten? Mit dieser Frage befasst sich eine Sonderausstellung im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Die Schau “Verlockung Weltall. Auswandern auf Mond, Mars, Venus?” ist ab Samstag bis zum 7. Januar 2026 zu sehen. Gezeigt werden nach Angaben des Museums unter anderem eine Ausgabe der ältesten bekannten Science-Fiction-Erzählung der Welt, Modelle vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie ein Bild des Sängers und Malers Udo Lindenberg.
“Die Faszination für das Weltall ist uralt. Zugleich ist die Frage, ob und wie wir dort leben könnten, heute aktueller denn je”, sagte Museumsdirektorin Simone Blaschka der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In vier Kapiteln gehe die Schau unter anderem den Fragen nach, welche Träume die Menschen mit dem All verbinden, wie sie dort überleben könnten und wem außerirdische Ressourcen gehören.
Als ältestes Science-Fiction-Werk gelten laut Blaschka die im 2. Jahrhundert entstandenen “Wahren Geschichten” des griechischen Autors Lukian. Er beschreibt darin, wie er mit einer Gruppe von Abenteurern mit einem Schiff auf dem Mond landet. Das Gemälde von Lindenberg zeige mehrere Astronauten, die mit Musikinstrumenten in der Hand durch das All schweben. Einer von ihnen sei der Künstler selbst. “Es drückt eine Sehnsucht nach Leichtigkeit und Schwerelosigkeit aus.”
Fürs Auswandern ins All lässt sich laut Blaschka von der irdischen Migration lernen. So hätten auf den Auswandererschiffen lange viele Krankheiten grassiert. “Auch bei Weltraumflügen drohen viele gesundheitliche Gefahren. Die Muskeln verändern sich, die Sehkraft verändert sich.”
Auch müssten die Folgen der Einwanderung für die jeweiligen Planeten bedacht werden. “In dem Moment, in dem man dort landet, schleppt man Dinge von der Erde mit – genauso wie zum Beispiel britische Auswanderer einst Kaninchen nach Australien einschleppten und damit eine Plage auslösten.”
Die Museumsdirektorin selbst kann sich derzeit nicht vorstellen, ins All auszuwandern. Noch seien die Lebensbedingungen dort äußerst schwierig. “In fensterlosen Habitaten zu wohnen und nur mit einem Raumanzug rausgehen zu können, entspricht nicht meinem Naturell.”