Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide erinnert ab 30. April mit einer Ausstellung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Anhand neu recherchierter Biografien, Videointerviews, Fotografien und persönlicher Gegenstände soll über das Schicksal von Frauen und Männern informiert werden, die als ehemalige NS-Zwangsarbeiter 1945 den Umbruch miterlebten, wie die Gedenkstätte am Mittwoch in Berlin mitteilte.
In der Sonderausstellung „Vergessene Befreiung. Zwangsarbeiterinnen in Berlin 1945“ würden die letzte Kriegsphase, die Befreiung durch die Rote Armee sowie die häufig von Chaos geprägten Monate nach dem Mai 1945 thematisiert. Rund 500.000 zur Arbeit gezwungene Männer und Frauen sollen sich während des Zweiten Weltkrieges unfreiwillig in Berlin aufgehalten haben.
Viele der nach Kriegsende als sogenannte „Displaced Persons“ eingestuften Menschen lebten demnach weiter in Sammellagern. Im Herbst 1945 seien die meisten dann aus dem Stadtbild verschwunden gewesen „und damit sehr bald auch aus dem Gedächtnis der Deutschen“, heißt es in der Einladung. Die Anerkennung als NS-Opfer sei ihnen lange verwehrt geblieben, in ihrer Heimat wie in Deutschland.
Die Ausstellung wird am 29. April eröffnet und soll bis mindestens Ende September zu sehen sein. Das zur Stiftung Topographie des Terrors gehörende Dokumentationszentrum in Berlin-Schöneweide befindet sich in ehemaligen Baracken des nach Angaben der Gedenkstätte einzigen fast vollständig erhaltenen Zwangsarbeiterlagers der NS-Zeit.