Volontärinnen und Volontäre des Badischen Landesmuseums haben sich mit der Müllflut auseinandergesetzt und nach Alternativen gesucht. Ab Freitag (6. Dezember) zeige die Ausstellung „Kann das weg? Von Abfällen und Einfällen“ im Schloss Karlsruhe kreative Ansätze, teilte das Badische Landesmuseum am Mittwoch in Karlsruhe mit. Die Ausstellung hinterfrage die Wegwurfmentalität und lade dazu ein, genauer hinzusehen: Kann das weg? Oder lohnt es sich, die Dinge weiterzunutzen? Die Ausstellung zeige anschaulich, wie in verschiedenen Epochen und Kulturen vermeintlich nutzlose Dinge erhalten, umfunktioniert oder wiederverwendet wurden.
Den entscheidenden Impuls zur Ausstellung gab ein Besuch auf einem Recyclinghof, bei dem die enormen Mengen an Müll direkt vor Augen lagen. Beim Stöbern durch die Depots, die Online-Datenbank des Museums und nach vielen Recherchen entschieden sich die Volontäre für 37 Museumsobjekte – von der Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart. Alle ausgewählten Stücke geben einen Eindruck davon, wie sich der Umgang mit Müll über die Jahrhunderte wandelte.
Das Spektrum reicht von einer antiken Preisamphore aus Griechenland, die mit Nieten zusammengehalten wurde, bis zur modernen Tasse aus recyceltem Kaffeesatz. Die Ausstellung umfasst Mitmachstationen und einen Ideenbaum, an dem Gäste ihre Tipps und Gedanken zur Müllvermeidung hinterlassen können. Interviews mit Akteuren des Reparaturcafés Karlsruhe und der „Offenen Werkstatt in der Kulturdose“ geben Einblicke in die Welt des Reparierens.
Das zehnköpfige Team dachte auch beim Ausstellungsaufbau an die Wiederverwendung: Sockel und Holz stammen aus früheren Ausstellungen, alte Plakate wurden recycelt und Verpackungsmaterialien kreativ verwendet. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der die Inhalte vertieft. (2729/04.12.2024)