Eine Ausstellung in Düsseldorf erinnert an das Schicksal jüdischer Kinder in Polen, die durch die Aufnahme in polnische Familien vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gerettet wurden. Die am Freitag eröffnete Schau „Meine jüdischen Eltern – meine polnischen Eltern“ ist bis zum 28. Februar in der Zentralbibliothek Düsseldorf zu sehen.
Während der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkriegs seien etwa 5.000 von annähernd einer Million jüdischen Kindern gerettet worden, weil sie von ihren Eltern in die Obhut polnischer Familien gegeben wurden, heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. Die Polinnen und Polen, die sich eines Kindes annahmen und es vor den deutschen Truppen versteckten, seien später oft auch seine Eltern geworden. Im Allgemeinen hätten sie die Adoption geheim gehalten, einige hätten die Wahrheit vor ihrem Tod enthüllt.
Die Ausstellung beleuchtet den Angaben zufolge in großformatigen Bildtafeln den Lebensweg von 15 in den Jahren 1939 bis 1942 geborenen Kindern, die von ihren jüdischen Eltern in polnische Familien gegeben wurden. Diese Kinder hätten „das Leben gemeistert, das ihnen ihre Eltern geschenkt haben – die jüdischen und die polnischen“.
Die Schau wurde von der Assoziation „Kinder des Holocaust“ in Polen gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung erarbeitet und vor zehn Jahren erstmals im Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau gezeigt. In Düsseldorf wird sie in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Düsseldorf, Mosaik e.V. Düsseldorf, dem Deutschen Gewerkschaftsbund-Stadtverband Düsseldorf, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dem Polnischen Institut Düsseldorf sowie Respekt und Mut, Gerhart-Hauptmann-Haus und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW präsentiert.