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Außenminister von Russland und Vatikan sprechen über Ukrainekrieg

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs betet der Papst für die “gequälte” Ukraine. Zugleich treibt der Vatikan humanitäre Initiativen für die Ukrainer voran – und hält den diplomatischen Kontakt zu Russland aufrecht.

Die Außenbeauftragten des Vatikans und Russlands haben am Freitag miteinander über die Lage in der Ukraine gesprochen. In dem Gespräch zwischen Erzbischof Paul Richard Gallagher und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sei es auch um Initiativen zur Beendigung der “Militäraktionen” gegangen, teilte der Vatikan anschließend mit.

Dabei wurde die Bereitschaft des Heiligen Stuhls bekräftigt, seine humanitären Bemühungen für einen Gefangenenaustausch fortzusetzen. Zudem seien neben der weltpolitischen Lage, Fragen des religiösen Lebens und insbesondere die Situation der katholischen Kirche in der Russischen Föderation erörtert worden, so der Vatikan.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 betet der Papst für die “gequälte” Ukraine. Zugleich setzt sich der Vatikan für den Gefangenenaustausch, die Rückführung von verschleppten ukrainischen Kindern sowie die friedliche Beendigung des Krieges ein. Ebenso gibt es humanitäre Initiativen etwa mit der Lieferung von medizinischem Material. Zugleich hält der Heilige Stuhl den diplomatischen Kontakt zu Russland aufrecht. Zuletzt im Oktober 2024 hatte Lawrow den päpstlichen Sondergesandten Kardinal Matteo Zuppi in Moskau empfangen.

Am 4. März hatte Lawrow mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin telefoniert; das Gespräch wurde vom Vatikan am 8. März bestätigt. Kurz zuvor hatte das russische Außenministerium mitgeteilt, dass es zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl im “Interesse des Friedens in der Ukraine” bereit sei. Der für den Vatikan zuständige Abteilungsleiter des Ministeriums, Artyom Studennikow, sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Moskau sei offen für eine “Fortsetzung des konstruktiven Dialogs”. Er lobte zugleich, dass der Vatikan von Anfang an eine “ausgewogene und neutrale Position” zum Ukraine-Krieg eingenommen habe.