Das Jugendwort des Jahres 2024 heißt „Aura“. Der Begriff werde in der Jugendsprache häufig scherzhaft verwendet, wenn es um die Ausstrahlung einer Person geht, teilte der Langenscheidt-Verlag am Samstag auf der Buchmesse in Frankfurt am Main mit. „Aura“ kann positiv und negativ verwendet werden. „Ich dachte, es gibt keine Stufe mehr und bin gestolpert – minus 50 Aura“, nannte Langenscheidt als Beispiel.
„Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner, deren Jugendwort-Verkündungen in den sozialen Medien Kultstatus erreichten, erläuterte es auf Instagram so: „Aura beschreibt die persönliche Ausstrahlung. Beispiel: Ich wurde einfach von einer KI ersetzt – minus 5.000 Aura.“
Die 63-Jährige hatte angekündigt, das Jugendwort nicht mehr in den Social-Media-Kanälen der „Tagesschau“ zu verkünden. Doch ihre Fans stimmten sie um: „Liebe Community, eure Kommentare haben mich so geflasht und berührt. Ihr habt mich überzeugt“, sagte Daubner in dem Video auf dem Instagram-Kanal der „Tagesschau“.
Laut Langenscheidt wurde „Aura“ zu einem geflügelten Wort im Sport, nachdem die „New York Times“ 2020 über einen Fußballer und in Anlehnung an einen Werbeslogan geschrieben habe: „Solutions Are Expensive. An Aura Is Priceless.“ (Lösungen sind teuer. Eine Aura ist unbezahlbar.)
Der Begriff habe „einen hauchdünnen Vorsprung“ vor „Talahon“ auf Platz zwei und „Schere“ auf Platz drei gehabt, teilte der Verlag mit. Talahon ist aus dem Arabischen abgeleitet und bedeutet ursprünglich „Komm her“. Genutzt werde es für junge Männer mit stereotypen Merkmalen oder Verhaltensweisen, erklärte der Verlag. „Schere“ oder „die Schere heben“ stamme aus der Gaming-Welt und drücke ein Schuldeingeständnis oder ein Bekenntnis aus.
Der Langenscheidt-Verlag wählt das Jugendwort des Jahres seit 2008, seit 2020 entscheiden den Angaben zufolge Jugendliche zwischen 11 und 20 Jahren in einer Online-Abstimmung. „Goofy“ war das Jugendwort des Jahres 2023, es steht für einen tollpatschigen oder albernen Menschen. „Smash“ (2022) bedeutet „mit jemanden etwas anfangen“.