HANNOVER – Die evangelische Kirche warnt davor, männliche Flüchtlinge als Bedrohung wahrzunehmen. In manchen Debatten werde ein „Zerrbild von gewalttätigen und frauenfeindlichen jungen Muslimen“ vermittelt, erklärte die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover. Forderungen nach besonderem Schutz von Frauen und Mädchen seien berechtigt. Aber auch geflüchteten Männern müsse gezielt geholfen werden.
Die Erfahrungen in der Heimat und auf der Flucht hätten auch die jungen Männer traumatisiert, heißt es weiter: „Ihre Kinder und Frauen haben sie zurückgelassen, sie sind von ihren Eltern und Geschwistern getrennt oder sie werden als Homosexuelle verfolgt. Auf ihnen lasten die Erwartungen ihrer Familien, nachgeholt und von ihnen versorgt zu werden.“ In Deutschland fänden sie dann Massenunterkünfte vor, Hoffnungen auf eine rasche Integration würden zwangsläufig enttäuscht. epd
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