Asylbewerber, Schutzsuchende und Geduldete in Deutschland haben überdurchschnittlich häufig am 1. Januar Geburtstag. 241.571 Menschen, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, hätten am ersten Tag des Jahres Geburtstag, teilte die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges (CDU) am 12. Dezember in Stuttgart mit. Sie reagierte damit auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion.
Laut Ausländerzentralregister wurde 2015 bei 100.587 Ankömmlingen der 1. Januar als Geburtstag angegeben. 2020 war das bei 6.745 Schutzsuchenden der Fall und in diesem Jahr bislang bei 22.607.
Gentges verweist in ihrer Antwort darauf, dass der 1. Januar dann erfasst werde, wenn Asylsuchende keine Pass- oder sonstigen Identitätspapiere vorweisen könnten. In vielen Herkunftsländern sei es zudem bei den dortigen Behörden üblich, dass der 1. Januar als Geburtstag festgelegt und in die amtlichen Dokumente eingetragen werde, da vor allem in ländlichen Gebieten oft nur einmal jährlich die amtliche Registrierung von Neugeborenen durchgeführt werde. Auch bei unbegleiteten Minderjährigen werde in der Regel das Geburtsdatum 1. Januar vom zuständigen deutschen Jugendamt verwendet, wenn keine Papiere vorlägen. (2980/12.12.2023)