Aserbaidschan ist Gastgeber der UN-Klimakonferenz (COP 29) vom 11. bis 22. November. Der rohstoffreiche, autoritär regierte Staat ist seit 1991 unabhängig, zuvor war er Teil der Sowjetunion. Rund zehn Millionen Menschen leben in dem südkaukasischen Land, das mit rund 86.600 Quadratkilometern etwas größer ist als Österreich. Die überwiegend muslimischen Aserbaidschaner sind mit den Türken ethnisch eng verwandt, auch die Sprachen beider Länder sind sich ähnlich. Die Hauptstadt Baku mit rund 2,3 Millionen Einwohnern ist Tagungsort des UN-Klimagipfels.
Wegen seiner reichen Öl- und Gasvorkommen ist das Land am Kaspischen Meer ein wichtiger Energielieferant auch für Europa. Die Ausrichtung der UN-Klimakonferenz durch Aserbaidschan stieß auch wegen dessen massiver Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auf Kritik. Zudem werden der aserbaidschanischen Führung Menschenrechtsverletzungen, die Inhaftierung von politischen Aktivisten und Kritikern und die Einschränkung der Meinungsfreiheit vorgeworfen.
Der autoritär regierende Präsident Ilham Aliyev (62) ist seit seiner Wahl 2003 an der Macht, er wurde seither mehrmals im Amt bestätigt. Seine Partei „Neues Aserbaidschan“ hält die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament. Der Staatschef hat laut Verfassung umfassende Vollmachten und ist dem Parlament nicht verantwortlich. Außenpolitisch strebt Aserbaidschan die Mitgliedschaft in dem von Russland, China, Indien, Brasilien und Südafrika gegründeten Staatenbündnis Brics an.