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Armutsstudie: Diakonie SH fordert Ausbau von Betreuungsangeboten

Die Diakonie Schleswig-Holstein fordert einen flächendeckenden Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder von Alleinerziehenden. Gerade im ländlichen Raum fehlten Ganztagsangebote an Kitas und Schulen, sagte Landespastor Heiko Nass am Dienstag in Rendsburg. Deshalb könnten Alleinerziehende oft nur in Teilzeit, an Wochenenden oder im Schichtdienst arbeiten. Die Folgen seien gravierend: „Es mangelt an Geld für die Teilhabe am kulturellen und sportlichen Leben genauso wie für eine gesunde Ernährung“, so Nass.

Alleinerziehende sind laut einer Bertelsmann-Studie häufiger von Armut bedroht als Paarfamilien. Fast 700.000 Familien mit nur einem Elternteil gelten in Deutschland als einkommensarm, wie die Stiftung am Dienstag in Gütersloh bei der Präsentation eines neuen „Factsheet Alleinerziehende“ erklärte. Das seien mehr als 40 Prozent und damit deutlich mehr als bei Paarfamilien. Schleswig-Holstein liegt mit rund 20 Prozent alleinerziehenden Familien genau im Durchschnitt.