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Armutskonferenz: Arme Menschen an Haushaltsplanungen beteiligen

Arme Menschen sollen nach Ansicht der Nationalen Armutskonferenz bei künftigen Haushaltsplanungen mit beteiligt werden. Außerdem sollten geplante Kürzungen im Sozialbereich gestoppt werden.

Muslimische Menschen sind von Armut stärker betroffen, sagt eine Studie
Muslimische Menschen sind von Armut stärker betroffen, sagt eine StudieImago / Lobeca

Von Armut betroffene Menschen sollen nach Ansicht der Nationalen Armutskonferenz (nak) bei künftigen Haushaltsplanungen mit beteiligt werden. “Immer, wenn Einsparungen in öffentlichen Haushalten geplant werden, muss der Sozialbereich herhalten”, kritisierte die Konferenz in Berlin. Von dem oft sowieso schon in prekären Lagen lebenden Klientel werde wenig Widerstand erwartet. Solche Kürzungen seien “zutiefst ungerecht”.

Die Armutskonferenz forderte von der Bundesregierung, geplante Kürzungen im Sozialbereich zu stoppen. Wo bereits Kürzungen vorgenommen worden seien, müssten diese zurückgenommen werden.

Kürzungen bei Beratungsstellen

Betroffen seien besonders Obdachlosen- und Jugendhilfeeinrichtungen und Beratungsstellen, wenn etwa Zuschüsse für Schuldner- und Insolvenzberatungen gekürzt würden. Die Zahl der Überschuldeten und von Privatinsolvenzen sei dagegen massiv angestiegen. Auch Sucht- und Integrationsdienste seien von Kürzungen betroffen.

Die nak ist im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks gegründet worden. Sie ist eigenen Angaben zufolge ein Bündnis von Organisationen, Verbänden und Initiativen, die sich für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung einsetzen. Zur Konferenz gehören unter anderem der AWO Bundesverband, die Caritas und Diakonie, die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, der DGB, das Deutsche Kinderhilfswerk und die Tafeln.