Artikel teilen:

ARD schreibt Leitungspositionen bei Tochterfirmen aus

Die ARD will für mehr Transparenz bei der Besetzung von Leitungspositionen in ihren Gemeinschaftseinrichtungen und Tochterfirmen sorgen. Dazu würden in diesem und im kommenden Jahr Chefredakteurs- oder Geschäftsführerstellen öffentlich ausgeschrieben, wenn sie neu zu besetzen seien, sagte eine Sprecherin der ARD dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gehe es um eine Vertragsverlängerung, sei keine Ausschreibung vorgesehen. Dieses Vorgehen hätten die Intendanten im Februar beschlossen.

Bei der ARD-Tochter Degeto ist die Geschäftsführerposition nun erstmals öffentlich ausgeschrieben worden, weil die Leitung der Filmgesellschaft zum 1. Mai 2026 neu besetzt werden muss. Gemeinschaftseinrichtungen des Senderverbunds sind außerdem unter anderem ARD-aktuell in Hamburg, wo „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ produziert werden, das ARD-Hauptstadtstudio in Berlin und die ARD-Programmdirektion in München.

Degeto-Geschäftsführer Thomas Schreiber geht im Mai 2026 in den Ruhestand, die Bewerbungsfrist endet am 8. August. Eine Ausschreibung der ARD-Programmdirektorenstelle plant der Senderverbund dagegen bisher nicht: „Die ARD ist an einer Vertragsverlängerung mit Christine Strobl interessiert“, sagte die ARD-Sprecherin. Dazu stehe der Senderverbund derzeit in Verhandlungen. Ende April 2026 läuft Strobls Fünfjahresvertrag aus.

Bei den Tochterfirmen der ARD, des ZDF und von Deutschlandradio soll die Transparenz auch auf andere Weise erhöht werden. Die Bundesländer haben dazu im Reformstaatsvertrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk entsprechende Regelungen verankert. Die Staatsvertragsnovelle, die derzeit in den 16 Landtagen beraten wird, soll Anfang Dezember in Kraft treten. Die Länder wollen die Anstalten dazu verpflichten, auf die Veröffentlichung der Bezüge der Geschäftsführer der Tochterfirmen hinzuwirken. Das soll auch für weitere „Leistungszusagen“ für das Führungspersonal gelten.

ARD-Programmdirektorin Strobl, ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab und Michael Krüßel, Geschäftsführer des Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio, haben ihre Gehälter bereits freiwillig offengelegt.