Seit dem 24. Januar laufen Dreharbeiten für einen historischen Familienfilm von ARD und ORF zur Entstehung des Weihnachtsoratoriums. Unter dem Arbeitstitel “BACH-Eine Weihnachtsgeschichte” wird bis 6. März in Weimar, Buttstädt, Merseburg sowie in Greillenstein und Horn in Österreich gedreht, wie die ARD am Montag in München mitteilte. In den Hauptrollen sind Devid Striesow als Johann Sebastian Bach und Verena Altenberger als dessen Ehefrau Anna “Magdalena” zu sehen. Striesows Sohn Ludwig Simon verkörpert in der Produktion Bachs Sohn Emanuel.
Erzählt wird laut Ankündigung die Geschichte des weltbekannten Komponisten, der Liebe zu seiner Familie und seines neben der Matthäuspassion wohl berühmtesten Werks – des Weihnachtsoratoriums. Das Drehbuch schrieb Christian Schnalke. Regie führt Florian Baxmeyer. Für den Film konnten auch der Leipziger Thomanerchor unter der Leitung von Thomaskantor Andreas Reize sowie der Thomasorganist Johannes Lang gewonnen werden. Instrumental werden sie von der Cembalistin Elina Albach und ihrem Ensemble Continuum unterstützt. Als Fachberater sei Musikwissenschaftler Bernhard Schrammek tätig, die Filmmusik stamme von Komponistin Martina Eisenreich.
Dezember 1734 in Leipzig: Das Weihnachtsfest bringt die Familie Bach zusammen. Die Kinder Gottfried und Elisabeth freuen sich über die Ankunft der älteren Halb-Brüder Friedemann und Emanuel. Anna Magdalena, Bachs zweite Frau, unterstützt ihren Mann: Der Kantor glaubt an seine Mission, mit seiner Musik das Göttliche den Menschen näherzubringen. Das “Weihnachtsoratorium” muss rechtzeitig fertig werden. Argwöhnisch beobachtet wird dies vom Rat der Stadt und den Kirchen-Oberen, denen Bachs angebliche Eitelkeit schon länger ein Dorn im Auge sind und die befürchten, dass in der Thomaskirche erneut “opernhafte” Musik erklingt.
Mit dem Oratorium hofft Bach endlich Dresdner Hof-Komponist zu werden und wie immer verlangt er, dass ihn alle Familienmitglieder mit vereinten Kräften unterstützen. Doch zwischen Johann Sebastian und Sohn Emanuel, der sich als Musiker vom Vater nicht geschätzt fühlt, gibt es Streit, auch weil sein Bruder Friedemann vom Vater bevorzugt wird. Als der Rat der Stadt Leipzig die Aufführung des Weihnachtsoratoriums verbietet, setzen die familiären Spannungen dem sensiblen zehnjährigen Gottfried zu, doch niemand bemerkt es – außer Elisabeth. Am Ende hält der Junge es nicht mehr aus und verschwindet spurlos.