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ARD: Interkulturelles Begegnungszentrum im Libanon angegriffen

Es sei ein Ort des deutsch-libanenischen Austauschs gewesen, sagt der Mitgründer eines interkulturellen Begegnungszentrums im Libanon. Nun wurde es laut ARD mit Raketen angegriffen.

Im libanesischen Chouf Gebirge wurde eine deutsch-libanesische Begegnungsstätte beschossen
Im libanesischen Chouf Gebirge wurde eine deutsch-libanesische Begegnungsstätte beschossenImago / Wirestock

Nach einem Angriff auf ein interkulturelles deutsch-libanesisches Begegnungszentrum im Libanon mit Toten und Verletzten rätseln die Betreiber laut einem Medienbericht, warum ihr Haus getroffen wurde. Said Arnaout (73) aus Tübingen, Mitgründer der Einrichtung, sagte der ARD, eine Warnung habe es nicht gegeben: “Von Israels Seite kam keine Nachricht. Im Krieg gibt es keine Pause und kein Erbarmen.”

Dem Bericht zufolge wurde die Begegnungsstätte weitgehend zerstört, es gebe sechs Tote und zahlreiche Verletzte. Eine ARD-Anfrage bei der israelischen Armee um eine Stellungnahme zu dem Angriff auf das Begegnungszentrum blieb “unbeantwortet”.

“Haus des Friedens” besteht seit 25 Jahren

Vor 25 Jahren hatte der Deutsch-Libanese Said Arnaout demnach mit anderen das “Dar as-Salam” (Haus des Friedens) nach dem Vorbild deutscher Akademien gegründet, um eine Begegnungsstätte und einen Ort für Weiterbildungen zu schaffen. “Die Begegnungsstätte war weit anerkannt, auch der deutsche Botschafter war mal im Haus, auch von den Vereinten Nationen und der schwedische Konsul. Wir haben eine Brücke zwischen Deutschland und dem Libanon gebaut”, sagte Said Arnaout, der seit 1972 in Deutschland lebt.

Mehr als 6.000 deutsche Besucher seien in den vergangenen Jahren in dem Gästehaus im Chouf Gebirge im Libanon zu Gast gewesen. Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Süden seien hier aufgenommen worden. “Etwa 80 Menschen waren im Haus, als am Mittwoch zwei Raketen das oberste Stückwerk trafen – nur eine davon detonierte. Das Haus brach teilweise ein”, berichtete die ARD.

Begegnungszentrum war Ort der Hilfe

Friederike Weltzien, langjährige evangelische Pfarrerin aus Stuttgart, die im Libanon gelebt hat und vor wenigen Wochen noch im Haus des Friedens war, sagte dem Sender: “Es war so ein Ort, von dem einfach Hilfe ausging für die ganze Umgebung. Warum der bombardiert wurde, das ist uns so ein Rätsel.”