Die Uni Heidelberg spricht von einem spektakulären Fund. Es seien die ersten großen Götterdarstellungen aus dem assyrischen Ninive. Nach der Erforschung soll das Relief am Originalort ausgestellt werden.
Archäologen der Universität Heidelberg haben in der antiken Stadt Ninive – nahe dem heutigen Mossul in Irak – eine mehrere Meter große Herrscher- und Götterdarstellung entdeckt. Das rund 2.700 Jahre alte, ursprünglich rund drei mal fünfeinhalb Meter große Relief ist in mehrere Teile zerbrochen. Die Wissenschaftler konnten es jetzt bei neuen Untersuchungen im Thronsaal des Nordpalasts von König Assurbanipal (um 670 bis 627 vor Christus) entdecken, wie die Universität am Dienstag mitteilte. Mittelfristig soll das – allerdings nicht vollständig erhaltene – Relief wieder zusammengefügt und am Originalort gezeigt werden.
Die Archäologen bezeichneten den Fund als spektakulär, weil in den Palästen aus assyrischer Zeit (1.800 bis 600 vor Christus) bislang keine großen Götterdarstellungen bekannt gewesen seien. Die jetzt entdeckte Darstellung zeigt den letzten Herrscher des assyrischen Weltreichs Assurbanipal, flankiert vom Gott Assur und der Göttin Istar. Hinter ihnen ist den Angaben zufolge eine Fischfigur dargestellt, die den Göttern und dem Herrscher Heil und Leben spendet. “Die Figuren lassen darauf schließen, dass ursprünglich über dem Relief eine riesige geflügelte Sonnenscheibe angebracht war”, sagte der Leiter der archäologischen Grabungen Aaron Schmitt.