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AOK Nordwest warnt vor Insektenstichen bei Allergie

Die AOK Nordwest warnt vor gefährlichen Insektenstichen. Einer Auswertung der Kasse zufolge mussten im vergangenen Jahr 5.036 AOK-Versicherte in Schleswig-Holstein wegen Insektenstichen ambulant oder stationär behandelt werden. Reagiere der oder die Gestochene mit einem sogenannten anaphylaktischen Schock, sollte unter der Telefonnummer 112 schnellstmöglich der Notarzt verständigt werden, hieß es. Als Anaphylaxie bezeichnen Fachleute die schwerste Form einer allergischen Reaktion. Diese kann innerhalb kurzer Zeit lebensbedrohlich werden.

In Deutschland sterben laut AOK pro Jahr im Schnitt 20 Menschen an einer anaphylaktischen Reaktion aufgrund einer Insektengift-Allergie. Die Dunkelziffer sei vermutlich deutlich höher, da die Ursache Insektenstich nicht immer erkannt werde, hieß es.

„Insektenstiche sind für die meisten Menschen harmlos. Gefährlich wird es jedoch, wenn der Körper allergische Reaktionen zeigt“, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Bei einer Insektengiftallergie wehre sich das Immunsystem gegen bestimmte Eiweißbestandteile des Gifts, informierte die Kasse. In den meisten Fällen seien es Bienen- oder Wespenstiche, die eine allergische Reaktion hervorrufen.

Örtliche Sofortreaktionen wie kreisförmige Schwellungen, Rötungen und starker Juckreiz breiten sich laut AOK in der Regel innerhalb von Sekunden aus. Bei allergischen Systemreaktionen könnten Schweißausbrüche, Schwindel, Übelkeit und Herzrasen auftreten. Gefährlich werde es, wenn Kreislaufreaktionen, asthmatische Beschwerden und Schwellungen in den oberen Atemwegen mit starker Luftnot und Bewusstlosigkeit hinzukommen. Dann sei ein anaphylaktischer Schock ein Notfall, der notfallärztliche Versorgung erfordere. Im Extremfall könne eine Insektengiftallergie zum Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand führen.

Als besonders gefährlich bezeichnete die AOK Wespen- und Bienenstiche im Mund- und Rachenraum. In einem solchen Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, hieß es. Wenn möglich, sollten Betroffene sofort innerlich und äußerlich kühlen. Allergiker sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen und stets ein Notfall-Set bei sich tragen, das wirksame Medikamente enthält. Im Ernstfall sollte der Notarzt gerufen werden.